MANKELL UNTERSTÜTZT SCHLINGENSIEFS AFRIKA-PROJEKT (DPA)

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Der schwedische Autor Henning Mankell will Christoph Schlingensiefs Festspielhaus-Projekt in Afrika voll unterstützen. «Egal, wo er es realisieren will, werde ich ihm helfen so viel ich kann», sagte der 61-Jährige, der die Hälfte des Jahres in Mosambik lebt, am Samstagabend in Berlin. Schlingensiefs Vorhaben sei wundervoll, und er sei überzeugt, dass es von den Afrikanern gewollt sei. «Schlingensief wird nichts gegen jemandes Willen tun.» [Weiterlesen…] Mankell, der am Freitag mit dem Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis der Stadt Osnabrück ausgezeichnet worden war, hatte einen Teil des Preisgeldes in Höhe von 25 000 Euro dem Theaterregisseur für dessen Vorhaben versprochen. Bislang favorisiert Schlingensief Burkina Faso als Standort für das Festspielhaus. Dieses soll nach seinen Vorstellungen sowohl afrikanischen als auch Künstlern von anderen Kontinenten zur Verfügung stehen.

Mankell und Schlingensief in Osnabrück

Mankell betonte die besondere Bedeutung von Theater in Afrika. «Der Unterschied zwischen europäischem und afrikanischem Theater sind die Zuschauer.» Denn angesichts der hohen Analphabetenquote sei Theater oft die einzige Möglichkeit, Afrikanern Dramen nahe zu bringen. Mankell leitet in Mosambiks Hauptstadt Maputo das von ihm selbst gestartete Theater «Teatro Avenida».

Den an Krebs erkrankten Schlingensief hält der Schriftsteller (Kommissar Wallander) für einen äußerst begabten, ehrlichen Theatermacher mit viel Mut. Dessen jüngste Opern-Collage «Mea Culpa» um Sterben und Tod habe ihn sehr bewegt.

(dpa)