Der Film- und Theaterregisseur Christoph Schlingensief wird Deutschland bei der Biennale in Venedig 2011 vertreten. Er soll als Künstler den deutschen Pavillon gestalten – eine Überraschung, eine Freude, aber auch eine „schwere Last“, wie er der dpa sagte.
„Ich bin in der eigentlichen Kunstszene gar nicht stark verankert, daher soll sich durch meine Berufung auch kein Künstler angegriffen fühlen, ich bin keine Konkurrenz“, sagte Schlingensief, der zurzeit ein „Operndorf“ im afrikanischen Burkina Faso errichtet.
Er sei auch ab 2004 nach Bayreuth berufen worden, obwohl er in der Opernszene nicht zuhause war. „Ich war damals riesig überrascht so wie ich es jetzt auch wieder bin“, sagte der „Parsifal“-Regisseur, der bereits 2003 in Venedig mit seiner „Church Of Fear“ („Kirche der Angst“) Aufsehen erregt hatte. „Venedig macht mich auch jetzt wieder nervös und regt mich an und auf. Ich werde jetzt länger darüber nachdenken und nicht gleich irgendetwas hinklotzen.“ Es sei reizvoll, dort ein sachverständiges Kunstpublikum ebenso wie „ganz normale Besucher“ ansprechen zu können. „Das ist kein Elfenbeinturm.“
3sat Kulturzeit Beitrag vom 03.05.2010