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Christoph Schlingensief: Deutscher Pavillon La Biennale di Venezia 2011
Foto: © Roman Mensing
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Atta-Kunst
Deutscher Pavillon 2011:
Christoph Schlingensief

Erinnerungen von Weggefährten (Deutschlandradio)


Der begleitende Katalog zum deutschen Pavillon der Biennale 2011 soll Christoph Schlingensiefs Arbeiten einem breiten Publikum zugänglich machen. Er versammelt mehr als 30 Aufsätze von Kollegen und Freunden des verstorbenen Regisseurs.


Susanne Gaensheimer, Christoph Schlingensief: "Deutscher Pavillon. 54. Biennale Venedig 2011"

Als Susanne Gaensheimer Christoph Schlingensief als Künstler für den deutschen Pavillon der diesjährigen Biennale von Venedig einlud, wusste sie von dessen Krebserkrankung. Doch mit seinem Tod hatte sie nicht gerechnet. Ihre Wahl sei auf Christoph Schlingensief gefallen, so schreibt sie im Vorwort dieses Katalogs, weil sie, von seiner herausragenden künstlerischen Bedeutung überzeugt, der Auffassung gewesen sei, dass "er für diesen Ort zu diesem Zeitpunkt der richtige Künstler" sei. Als Christoph Schlingensief im August 2010 plötzlich verstarb, habe sie gemeinsam mit den engsten Vertrauten des Künstlers entschieden, mit einer Werkschau dessen Arbeit einem großen Publikum noch bekannter zu machen.

Deutscher Pavillon: Christoph Schlingensief
Deutscher Pavillon: Christoph Schlingensief  © Roman Mensing, artdoc.de
Dieses Anliegen verfolgt auch der begleitende Katalog, der nach einem Abbildungsteil über 30 Aufsätze (und zwei Interviews mit Christoph Schlingensief) versammelt - von Kollegen, Freunden und Weggefährten vor allem aus der Theater-, Film- und Kunstwelt. Es schreiben die Regisseure Frank Castorf und Schorsch Kamerun, die Schauspielerin Irm Hermann, der Kurator Hans-Ulrich Obrist, der Kunstwissenschaftler Boris Groys, die Schriftstellerin Elfriede Jelinek, die Filmemacher Alexander Kluge und Werner Nekes und der Politiker Frank-Walter Steinmeier.

Das Spektrum der Aufsätze reicht von sehr persönlichen Annäherungen und Erzählungen bis hin zu kunstwissenschaftlichen Einordnungen von Schlingensiefs Werk. Nach und nach entsteht so das Bild eines Menschen, der sich existenziellen Fragen nach Leben und Tod gestellt hat und gesellschaftliche Prozesse mit künstlerischen Mitteln offen legte, ja, sie vorantrieb. Schlingensiefs große Leidenschaft, sein Talent, Menschen miteinander zu verbinden, seine Unermüdlichkeit sowie seine grenzenlose Hingabe treten dabei in fast allen Texten zutage.

Deutscher Pavillon: Christoph Schlingensief
Deutscher Pavillon: Christoph Schlingensief  © Roman Mensing, artdoc.de
Etwa wenn Elfriede Jelinek ihn als einen Menschen beschreibt, "durch den alles hindurchgerissen wurde", "dem alles willkommen war, ... (um) etwas daraus zu machen und es mit seinen Freunden, Mitarbeitern, Mitarbeiterinnen, dann wieder zu uns hinüberzulenken". Oder wenn Irm Hermann erzählt, wie dieser "große Verführer", auch ein "Berserker und Magier", sie zu "Selbstentäußerungen trieb, wie ich es seit meiner Zeit mit Rainer Werner Fassbinder nicht mehr erlebt hatte".

Da Autoren aus allen Schaffensphasen und -bereichen Christoph Schlingensiefs zu Wort kommen, passieren in diesen meist berührenden Zeugnissen auch sämtliche seiner wichtigen Werke Revue. Von den Filmen "Das deutsche Kettensägenmassaker" (1990) und "Bambiland" (2003), die Bayreuther "Parsifal"-Inszenierung (2004) bis hin zum Fluxus-Oratorium "Kirche der Angst vor dem Fremden in mir" (2008). Und nicht zuletzt sein Engagement für ein afrikanisches Operndorf.

Irm Herrman schreibt, dass ihr während der Arbeit mit Christoph Schlingensief manchmal gar nicht bewusst gewesen sei, wie groß er gewesen sei, "ein Riese" eigentlich. Selbst wer nur den Katalog gelesen hat, bekommt genau diesen Eindruck.

Deutscher Pavillon: Christoph Schlingensief
Deutscher Pavillon: Christoph Schlingensief  © Roman Mensing, artdoc.de
Besprochen von Eva Hepper, Deutschlandradio Kultur, 4.6.2011


Susanne Gaensheimer, Christoph Schlingensief: Deutscher Pavillon. 54. Biennale Venedig 2011, Kiepenheuer & Witsch, Köln 2011, 272 Seiten, 29,99 Euro




Materialübersicht zur Biennale di Venezia 2011

- GALERIE PRESSEBILDER - Fotos der Installation im Deutschen Pavillon
- TOT IN VENEDIG - Der SPIEGEL Nr. 22/2011
- DER LÖWE FÜR DEN LÖWEN - Frankfurter Rundschau vom 5.6.2011
- SCHLINGENSIEFS SAKRALE KULISSE - Berliner Morgenpost, 1.6.2011
- REQUIEM FÜR SCHLINGENSIEF - RP Online vom 4.6.2011
- SUSANNE GAENSHEIMER IM INTERVIEW - art - Das Kunstmagazin vom 1.6.2011
- "ES WAR DIE ERSCHÜTTERNDSTE ARBEIT" - Der Standard vom 6.6.2011
 ERINNERUNGEN VON WEGGEFÄHRTEN - Deutschlandradio-Kritik zum Katalog
 MAUSOLEUM ODER MONUMENT? - Deutschlandfunk Kultur heute, 2.6.2011
 VERNISSAGE TV - Christoph Schlingensief. Deutscher Pavillon (28 MB)
 3SAT KULTURZEIT - 3sat Kulturzeit vom 6.6.2011 (40 MB)
 ZDF HEUTE JOURNAL - ZDF Heute Journal vom 4.6.2011 (29 MB)
 DEUTSCHE WELLE TV - Deutsche Welle TV vom 4.6.2011 (5 MB)
 DW KULTUR.21 - DW-TV Kultur.21 vom 4.6.2011 (26 MB)
 DEUTSCHER PAVILLON - BiennaleChannel vom 4.6.2011 (21 MB)
 ZDF NACHTSTUDIO - ZDF Nachstudio zur Biennale vom 6.6.2011 (95 MB)

Projekt-Dossier

- Übersicht


Bildergalerien

- Bildergalerie Pavillon


Pressespiegel

- Tot in Venedig
   (SPIEGEL)
- Der Löwe für den
   Löwen
(FR)
- Sakrale Kulisse in
   Venedig
(Morgenpost)
- Requiem für
   Schlingensief
(rp)
- Susanne Gaensheimer
   im Interview
(art)
- "Es war die erschüt-
   terndste Arbeit"

   (Der Standard)
 Mausoleum oder
   Monument?
(DLF)
 Erinnerungen von
   Weggefährten
(DRK)


Videos

 Vernissage TV
   (Video, 28 MB)
 3Sat Kulturzeit
   (Video, 40 MB)
 ZDF Heute Journal
   (Video, 29 MB)
 Deutsche Welle TV
   (Video, 5 MB)
 DW-TV Kultur.21
   (Video, 26 MB)
 Deutscher Pavillon
   BiennaleChannel

   (Video, 21 MB)
 ZDF Nachtstudio
   (Video, 95 MB)


Externe Links

- Deutscher Pavillon
- Biennale di Venezia
- Operndorf Afrika