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Die Berliner Republik oder der Ring in Afrika
Als eine Art Bestandsaufnahme des Deutschlands der Nach-Kohl-Ära kündigt Schlingensief sein Theaterstück BERLINER REPUBLIK an.
Im Bühnenbild einer Kanzlervilla mit IKEA-Sofa und durchgehend in hektisch flackerndes Licht getauchtem Konferenzzimmer wird mittels szenischer Montage das Wohnen und Wirken des neuen Bundeskanzlers Schröder nachvollzogen. Einer zur Kammerzofe degradierten Schwarzafrikanerin schenkt Schröder (Bernhard Schütz) dabei mehr Aufmerksamkeit als der herrischen Kanzlergattin (Irm Hermann).
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Szenenfoto Berliner Republik oder der Ring in Afrika (Foto: Aurin) |
In unregelmäßigen Abständen erscheinen Kabinettsmitglieder und Kanzlerberater mit Berichten zur Lage der Nation. Nach erlangter Kanzlerschaft verfällt Schröder nicht langsam aber sicher dem Größenwahn und der Vision, in Afrika Wagners Ring des Nibelungen aufzuführen, um die einstigen Kolonialgebiete am deutschen Wesen genesen zu lassen. Zwischendurch erscheint Schlingensief auf der Bühne, versetzt im Stile eines Zeremonienmeisters die Bühnenrequisiten und sagt die darauf folgende Szene oder Filmeinspielung an. Ein Dokumentarfilm über afrikanische Stammesriten soll Schröder letztlich von seiner Machtgier befreien. Während der achten Vorstellung erklärt Schlingensief sein Stück für gescheitert und die BERLINER REPUBLIK für abgesetzt.
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Irm Hermann und Bernhard Schütz in der Berliner Republik (Foto: Baltzer) |
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Szenenfoto Berliner Republik oder der Ring in Afrika (Foto: Baltzer) |
Zusätzliches Material zur Berliner Republik
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Die Berliner Republik
Boulevardstück von Christoph Schlingensief
Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz
Regie: Christoph Schlingensief
Bühne: Anna Viebrock; Kostüme: Nina Wetzel; Dramaturgie: Carl Hegemann, Bettina Masuch
Mit: Bernhard Schütz, Irm Hermann, Michael Klobe, Rosemarie Bärhold, Joachim Tomaschewsky, Winfried Wagner, Alice Nambatya, Hildegard Alex, Christoph Schlingensief, Ralf Fütterer u.a.
Premiere: 17.03.1999
Zusatzmaterial
- Bilderstrecke
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