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QUIZ 3000 - DU BIST DIE KATASTROPHE!
Mit QUIZ 3000– "DU BIST DIE KATASTROPHE!" (2002) verleiht Schlingensief der seiner Meinung nach einzig verträglichen Form serieller Theaterkunst Ausdruck.
Es orientiert sich am Erfolgsmodell einschlägiger Fernsehquizshows und prahlt als solches mit dekadenten Sachpreisen und Geldgewinnen in Millionenhöhe. Zugleich aber nimmt QUIZ 3ooo eine markante Änderung vor. Auf dem Weg zum Erfolg gilt es nicht, einfache und größtenteils belanglose Fragen richtig zu beantworten.
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Szenenfoto aus "Quiz 3000 - Du bist die Katastrophe" (Foto: Aurin) |
Stattdessen geht es um brisante, weil vergessene oder verdrängte Themen im Spannungsfeld von Politik, Wirtschaft, Kultur und (deutscher) Geschichte. Fragen nach Arbeitslosigkeit, Einkommensschere oder Ausländeranteil hinterlassen vor dem Hintergrund einer inszeniert unterhaltsamen und auf Profit ausgerichteten Unterhaltungsshow einen furchtbar faden Beigeschmack.
So ist es im QUIZ 3ooo weniger Ausnahme als vielmehr die Spielregel, dass der Erfolg vom Wissen um die geographische Lage von Konzentrationslagern, um Schwarzgeldkonten und Massenvernichtungswaffen abhängig ist. "Quiz 3ooo", schreibt Peter Kümmel in der ZEIT nach der Pilotshow an der Berliner Volksbühne, "treibt Spott mit der Verdrängung. Es macht sich lustig über das kollektive deutsche Kunststück, das darin besteht, die Zeit zwischen 1933 und 1945 in einem Sprung hinter sich gebracht zu haben. In der TV-Unterhaltung sind diese zwölf Jahre so tabu wie in Jauchs Fragenkatalogen. Schlingensief hat das Theater und vielleicht sogar das Land verändert. Er ist ein Monteur und Collagist, der mit seinem Material tanzt und es zum Schunkeln zwingt. Er hat Irrwitz als Funktion von Zivilcourage definiert. Und er übersetzt Courage ins Theatralische: Es gibt keine Löwenhöhle, die vor seinem Theater sicher wäre."
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Szenenfoto aus "Quiz 3000 - Du bist die Katastrophe" (Foto: Aurin) |
Zusätzliches Material zu Quiz 3000 - Du bist die Katastrophe
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