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Atta-Kunst
Parsifal − Bayreuther Festspiele, 2004 − 2007





Pressespiegel "Parsifal", vierte Spielzeit (2007)

- Die Bilder werden bleiben - Der NEUE MERKER (Österreich)
- Der letzte Liebende - Der TAGESSPIEGEL vom 03.08.2007
- Schlingesiefs wunderbare Bayreuth-Subversion - Die WELT, 03.08.2007
- Bye-bye, Bayreuth - Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 03.08.2007
- Ausweitung der Dunkelphase - Frankfurter Rundschau vom 03.08.2007
- Die Bilder werden bleiben - Stuttgarter Zeitung vom 03.08.2007
- Und ewig verwesen die Hasen - Süddeutsche Zeitung vom 03.08.2007
- Philippe Arlaud im Interview - Festspiele.de vom 26.07.2007


Bilderstrecke: Parsifal, vierte Spielzeit, 02. August 2007



Katharina Wagner im Gespräch mit Christoph Schlingensief

"Du hast mich inspiriert" (FR vom 23.07.2007)
Interview Wagner / Schlingensief anlässlich der Meistersingerpremiere am 25.07.2007 und dem Parsifal 2007 (02.08.2007) - Artikel lesen (PDF)


Schlingensief Bilderstrecken
EULE UND RATTE
Christoph Schlingensief und Alexander Kluge im Vogue Gespräch. Ihr Anliegen: das Glück. Ein Interview im Züricher Schiffbau vom Mai 2004. Interview lesen (PDF)
Parsifal 2007
PARSIFAL TERMINE 2007
Do. 02. August - Parsifal I
Mo. 06. August - Parsifal II
Mo. 13. August - Parsifal III
Mi. 22. August - Parsifal IV
So. 26. August - Parsifal V


Bilderstrecke: Vorbereitungen Parsifal IV 2007, 19.07.2007





Schönste Gelassenheit auf der Gerümpelbühne


Boulez mit Schlingensiefs "Parsifal" und Thielemann mit Arlauds "Tannhäuser" in Bayreuth.


Frankfurter Allgemeine vom 01.08.2005. Von Gerhard Rohde.


Ein schöpferisches Kapitel schien abgeschlossen, als der Komponist und Dirigent Pierre Boulez 1980 zum letzten Mal den von ihm und Patrice Chereau geschaffenen "Jubiläums-Ring" für die Bayreuther Richard-Wagner-Festspiele dirigierte. Was im Jahr 1976, hundert Jahre nach der Eröffnung des Bayreuther Festspielhauses, mit Turbulenzen und Tumulten begann, endete mit einem bis heute fortwirkenden Triumph. Boulez war damals schon kein Unbekannter mehr auf dem Grünen Hügel: 1966 hatte er mit Wieland Wagner den "Parsifal" herausgebracht. Ein Vierteljahrhundert nach dem gloriosen "Ring"-Finale zog es Pierre Boulez, inzwischen ins neunte Lebensjahrzehnt eingetreten, noch einmal zu Wagner und dessen "Parsifal", und wer Boulez etwas genauer kennt, besser: zu kennen glaubt, kann sich vorstellen, warum der "alte" Boulez noch einmal auf den Grünen Hügel zurückzukehren wünschte: Nicht aus Sentimentalität, sondern weil er es spannend fand, mit einem jungen, "verrückten" Kunstmacher als Regisseur zusammenzuarbeiten.

Über die "Parsifal"-Inszenierung Christoph Schlingensiefs ist im letzten Jahr bei ihrem Erscheinen mehr als genug, oft schon im voraus, berichtet worden (Kritik in der F.A.Z. vom 27. Juli 2004). Wer die Aufführung in diesem Festspieljahr zum ersten Mal sieht, braucht sich nach soviel Medienecho nicht mehr besonders aufzuregen.




Schlingensiefs Imaginationen und Assoziationen sind nicht nur bekannt, sondern wirken insgesamt sogar schlüssig.

Der "Gral" liegt fürderhin nicht mehr nur am angestammten historischen Ort, sondern präsentiert sich gleichsam global. Die vielen Video-Zuspielungen Schlingensiefs zeigen auch, wo er seinen "Gral" vornehmlich lokalisiert wissen will: Es sind die Elendsquartiere der großen Städte in Südamerika, dort, wo sich christliche Glaubensrituale mit altem Zauberglauben vermischen, mit atavistischen Zeichen und Wundern. Schlingensiefs Gerümpelbühne ist ein getreues Abbild dieser Welten, auch von deren künstlerischen Inspirationen. Bunuels Filmvisionen dringen oft brutal in diese szenischen Prägungen ein. Immer stärker aber tritt in der Inszenierung bis hin zu ihrem suggestiven Schlußbild ein spirituelles Element hervor, das alle und alles überglänzt, selbst noch die banalsten Einfälle und Marotten, die, wenn man es abstrahiert, ebenso zum "Leben" gehören wie Liebe, Leiden und der Tod.

Auf diese Spiritualität der Szene antwortet die Musik perfekt. Pierre Boulez wabert keine Erbauungsmusiken aus dem "mystischen Abgrund". Der Klang bleibt schlank, durchhörbar, besitzt eine enorme Innenspannung. Die Tempi sind der Uhrzeit nach schnell, der erste Akt währt nicht einmal eine Stunde vierzig Minuten. Gleichwohl entsteht nie der Eindruck, da hetze einer durch die Noten. Alles ereignet sich in schönster Gelassenheit, wie selbstverständlich, plastisch in der Formulierung, beredt im Ausdruck. Bei Boulez gehört Wagners "Parsifal"-Musik ohne Zweifel zur Moderne, mehr als der "Tristan" mit dessen harmonischen Komplizierungen. Die Sänger, das ist jedenfalls der äußere Eindruck, scheinen sich mit dem ungewöhnlichen Ambiente für ihre Arbeit bestens arrangiert zu haben.


Bilderstrecke: Parsifal, zweite Spielzeit, 29.07.2005



Alfons Eberz als Parsifal wirkt so, als hätte er Schlingensiefs Sicht auf Figur und Stück geradezu verinnerlicht. Auch Michelle de Young als Kundry singt und agiert mit großer Intensität.

Boulez wird die "Parsifal"-Aufführungen in den nächsten Jahren nicht mehr dirigieren, das war schon im voraus so abgesprochen worden. Der Nachfolger sollte aber so gewählt werden, daß er sich mit den Intentionen der Aufführung zu identifizieren vermag. Bitte, kein öder Routinier!

Rechtzeitig zur Festspieleröffnung ist auch ein großformatiger Band erschienen, in dem die Zusammenarbeit zwischen Pierre Boulez und den Richard-Wagner-Festspielen in Bild und Texten ausführlich dargelegt wird. (Ein Palladion Buch im Verlag Ellwanger Bayreuth.) Vor allem die Texte von Boulez zu Wagners Werk sichern dem Buch über den Anlaß hinaus erkenntniskritische Qualität.

Nach dem orchestralen "Tristan"-Desaster (F.A.Z. vom 27. Juli 2005) und den letztlich doch eher routiniert wirkenden musikalischen Darstellungen von "Lohengrin" durch Peter Schneider und dem "Fliegenden Holländer" durch Marc Albrecht, demonstrierte neben Boulez mit "Parsifal" auch der von Christian Thielemann dirigierte "Tannhäuser", daß die interpretatorische Qualität in Bayreuth doch sehr stark von der jeweiligen Autorität des Dirigenten abhängig ist. Unter Thielemann wirkte das Festspielorchester jedenfalls sehr konzentriert, es wurde genau, elastisch und beredt musiziert, oft überraschend leicht und beschwingt, wie beim Einzug der Gäste. Auch klangfarblich arbeitete Thielemann viele Details sorgfältig heraus, jedenfalls wirkte die hier verwendete Dresdner Erstfassung farbiger und frischer, als man sie in anderen Aufführungen oft erlebt.

Bei den Sängern erschien Stephen Gould in der Titelpartie durchsetzungsstark, unermüdbar und auch robust. Feinere Züge der Figur blieben ein wenig unbelichtet. Judith Nemeths Venus prunkte in rotem Samt mit satten Mezzotönen, Ricarda Merbeth gelang gesanglich und darstellerisch eine sensible Darstellung der Elisabeth, Roman Trekel als Wolfram verwandelte die Opernbühne mit der dem Sänger eigenen Kultiviertheit in einem intimen Liederabend. An Philippe Arlauds postkartenbunter Inszenierung haben sich viele gestört: Wo bleibt die szenische Provokation? Doch zwischen Schlingensief und Claus Guths psychoanalytischem "Holländer" sollte in Bayreuth auch für die geschmackvolle Bebilderung immer ein Platz sein.



Lesen Sie hier zwei ungekürzte Parsifal-Rezensionen von Monika Beer, Stell. Chefredakteurin des Fränkischen Tags.

Beide Kritiken erscheinen hier erstmals in ungekürzter Fassung!

- "Weltabschiedswerk in heiterer Zartheit" - Fränkischer Tag vom 01.08.2005
- "Rasant im Tempo und aberwitzig in seiner Bilderflut" - von Monika Beer



Pressestimmen und Kritiken zur Parsifal Inszenierung 2005

- "Den Mythos weitererzählen" - Frankfurter Rundschau vom 04.08.2005
- "Schönste Gelassenheit auf der Gerümpelbühne" - FAZ vom 01.08.2005
- "Fortdauernde Bewegung macht den Raum zur Zeit" - Stuttg. Nachr. 01.08.05
- "Viel Verstörung im Publikum" - Süddeutsche Zeitung vom 01.08.2005
- "Erlösung durch ewige Weltsehnsucht" - Der Standard vom 31.07.2005
- "Mythisches Netzhautflackern" - Der Tagesspiegel vom 31.07.2005
- "Weltabschiedswerk in heiterer Zartheit" - Fränkischer Tag vom 01.08.2005
- "Schlingensiefs Parsifal spaltet das Publikum" - dpa vom 30.07.2005
- "Lautstärke bei Schlingensiefs Show" - Die Presse vom 01.08.2005
- "An der Seele reißen" - Die WELT vom 01.08.2005
- "Punk-Poetin trifft Theater-Rebell" - Nordbayerischer Kurier vom 01.08.2005
- "Erlösungsutopie aus Kulturpessimismus" - Landshuter Zeitung



Materialübersicht zu Schlingensiefs Parsifal Inszenierung

- Parsifal Bildergalerie 2007 - Fotos der vierten und letzten Spielzeit 2007
- Parsifal Pressespiegel 2007 - Pressestimmen zur vierten und letzten Spielzeit
- Parsifal Pressespiegel 2007 (PDF) - Gesammelte Rezensionen als PDF-Datei
- "Schlingensief ist für mich der reale Tannhäuser" - Interview Philippe Arlaud
- Schlingensief träumt vom "Tristan" in Bayreuth - Schlingensief im Gespräch
-  "Meistersinger" 2007 - Radiokritik zu Katharina Wagners Debut in Bayreuth
- Probengalerie Parsifal 2007 - Fotos der Vorbereitungen zum Parsifal 2007
- Parsifal Bildergalerie 2006 - Fotos der dritten Parsifal Spielzeit 2006
- "Du hast mich inspiriert" - Interview K. Wagner / C. Schlingensief (23.07.07)
- "Opera Review" - A Personal Experience at Bayreuth by David W. Kline
- "Der erweiterte Wir-Begriff" - Boris Groys und Carl Hegemann zum Parsifal
- "Werkstatt Bayreuth" - Carl Hegemann zur Non-Rekralisierung
- "Begegnungen der vierten Art" - Schlingensiefs Zeitreisen, von Jörg v.d. Horst
- "Das Licht kommt von innen" - Jean-Marie Thiers zur Parsifalinszenierung
-  Boulez in Deutschlandradio - Pierre Boulez zur neuen Parsifalinszenierung
- Parsifal Bildergalerie 2005 - Fotos der zweiten Parsifal Spielzeit 2005
- "Alles schreit" - Notizen zur Parsifal-Inszenierung von Carl Hegemann
- "Der erweiterte Hasenbegriff" - Drei Essays zum Parsifal, div. Autoren
- "Wege zu Parsifal" - Kaum noch Illusionen über die Illusion. Von P. Boulez
- "Zum Raum wird hier die Zeit" - Ein Beitrag des Schriftstellers Peter Nadas
- "Der Todestag" - Christoph Schlingensief im Interview mit der FR (2004)
- "Weehee, Weheee" - Schlingensief im Interview mit dem Tagesspiegel (2004)
- "Ein metaphysisch obdachloser Metaphysiker" - Interview mit der SZ (2004)
- Parsifal Pressespiegel 2004 - Pressestimmen zur ersten Spielzeit 2004
- Parsifal Bildergalerie 2004 - Fotos der ersten Parsifal Spielzeit 2004
- Bayreuther Festspiele - Offizielle Homepage der Bayreuther Festspiele
- Parsifal Libretto - Libretto zu Richard Wagners Parsifal als Onlineversion

Bayreuth Dossier

- Parsifal Übersicht

- Parsifal Rezensionen
   2007 als PDF


- Philippe Arlaud über
   Schlingensiefs Parsifal

- Schlingensief träumt
   vom "Tristan" in
   Bayreuth

-  Deutschlandradio zu
   K. Wagners Debut

- Gespräch K. Wagner /
   C. Schlingensief (FR)

- Parsifal Review
   by David W. Kline

- Groys / Hegemann:
   Der erweiterte
   "Wir"-Begriff

- Carl Hegemann:
   Werkstatt Bayreuth

- Jörg van der Horst:
   Begegnungen der
   vierten Art

- Wagnerverband
   Frankreich: Das Licht
   kommt von innen

-  Pierre Boulez
   zum Parsifal 2005


- Carl Hegemann:
   Alles schreit

- Der erweiterte
   Hasenbegriff

- Peter Nadas: Zum
   Raum wird hier die Zeit

- Pierre Boulez:
   Wege zu Parsifal


- FR Interview mit
   Schlingensief (2004)

- Der Tagesspiegel
   Interview mit
   Schlingensief (2004)

- SZ Interview mit
   Schlingensief (2004)



Bilderstrecken

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Pressespiegel

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- Presse Spielzeit 2005
- Presse Spielzeit 2007
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Externe Links

- Bayreuther Festspiele
- Parsifal Libretto





Parsifal
Inszeniert von Christoph Schlingensief
Bayreuther Festspiele
2004 − 2007

Dirigent: Pierre Boulez

Inszenierung:
Christoph Schlingensief

Chorleitung:
Eberhard Friedrich

Bühnenbild:
Daniel Angermayr, Thomas Goerge

Kostüme: Tabea Braun,
Aino Laberenz

Video:
Meika Dresenkamp, Monika Böttcher

Lichtdesign:
Voxi Bärenklau

Künstlerische Mitarbeit: Carl Hegemann

Darsteller:
Amfortas: Alexander Marco-Buhrmester; Titurel: Kwangchul Youn; Gurnemanz: Robert Holl; Parsifal: Alfons Eberz; Klingsor: John Wegner; Kundry: Michelle de Young; 1. Gralsritter: Clemens Bieber; 2. Gralsritter: Samuel Youn; 1. Knappe: Julia Borchert; 2. Knappe: Atala Schöck; 3. Knappe: Norbert Ernst; 4. Knappe: Miljenko Turk; Klingsors Zaubermädchen: Julia Borchert, Martina Rüping, Carola Guber, Anna Korondi, Jutta Maria Böhnert, Atala Schöck; Altsolo: Simone Schröder

Webredaktion:
Jörg van der Horst, Patrick Hilss