Land: Kurdistan
Name: Sema Kolat
Alter: 38
Beruf: Sekretärin
ausgeschieden
Sema Kolat, 38, aus Batman. Die sympathische Sekretärin liebt alle Extremsportarten. "Als Kind war es mein Traum, mal den Mount Everest zu besteigen." Heute würde die vierfache Mutter lieber mal Bungeejumping von der Golden-Gate-Bridge machen. Wenn sie mal nicht joggt oder Rad fährt, trifft sich Sema am liebsten mit ihren Freunden. Lange Abende bei einem guten Wein oder einen schönen Diavortrag - dafür würde sie alles geben. Ihre Stärken seien ihre Spontaneität und Neugierde. Manchen Menschen sei sie manchmal allerdings ein bißchen zu aufgedreht, sagt sie.
1998 wurde Semas Mann verhaftet und wegen des Besitzes einer unregistrierten Schußwaffe in der Antiterrorabteilung des Polizeipräsidiums verhört. "Als er nach Hause kam, zitterte er am ganzen Leib", erzählt sie. Er sagte, daß ihm die Augen verbunden und er mit Elektroschocks gequält wurde. Dann hatte man ihn an den Armen aufgehängt und mit dem Kopf gegen die Wand geschlagen. Kemal erstattete beim Staatsanwalt Anzeige, woraufhin ihn zwei Polizeibeamte aufsuchten und ihm damit drohten, ihn anzuzünden und zu verbrennen. In völliger Verzweiflung setzte sich Kemal im September 1998 selbst in Brand. Nach seinem Freitod wurde Sema von der Polizei massiv bedroht. Im Frühjahr 1999 gelang ihr mit ihren Kindern die Flucht nach Österreich. Seither lebt sie hier.
Im Zusammenhang mit dem Container reizt Sema eigentlich nur das Geld. Da ist sie ehrlich, gibt sie zu. Damit sie sich endlich mal wieder was Schönes leisten kann. Schließlich will man nicht immer nur den anderen dabei zusehen, wie die es sich gutgehen lassen.